Pressearbeit, Informationsmanagement und Nachwuchsförderung
Kennt ihr das? Da sitzen drei Zwölftklässlerinnen im dunklen Kämmerlein, ihr Köpfe dampfen vor Ideen ... doch keiner weiß, dass sie die SV sind und keinen interessiert, was sie da tun?
Auch eine solche SV kann tolle Arbeit leisten, großartige Projekte umsetzten und dabei viel für die Schülerinnen und Schüler einer Schule erreichen. Doch all diese Arbeit nützt euch nur wenig, wenn keiner von euren Erfolgen erfährt, nur ein kleiner Kreis von Schülern überhaupt weiß, wozu es die SV eigentlich gibt, an wen sie sich wenden und wie sie mitmachen können. Das Zauberwort heißt „Information". Nur informierte Mitschülerinnen werden euch als Ansprechpartner und als Interessenvertreterinnen in der Schule wahrnehmen.
Eine ausgeklügelte Öffentlichkeitsarbeit braucht ihr aber auch, um politische Schlagkraft zu entwickeln und eure Anliegen – sei es ein Rockkonzert oder euer Kampagne gegen die Schließung eurer Schule – in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Und auch gegen eine andere weit verbreitete Krankheit ist Öffentlichkeitsarbeit eine Medizin: Nachwuchsschwund Wörter wie „Pressearbeit", „Informationsmanagement" und „Nachwuchsförderung" klingen zugegebenermaßen ziemlich hochtrabend – hier ein paar Ideen, wie ihr das an eurer Schule ganz einfach umsetzen könnt.
... Auf die Plätze, fertig? ... Der Wiedererkennungseffekt
Großen Unternehmen reicht meist schon ein Jingle, ein Geräusch, eine Farbe, ein Satz und jede erkennt sofort, um welche Firma es sich handelt und für welches Produkt sie wirbt. Warum solltet ich euch diesen Effekt nicht auch zu Nutze machen? Das muss gar nicht kompliziert sein – ein Schriftzug in einer bestimmten Schriftart, ein Zeichen, euer Schulwappen, ein Tier, eine Farbe – auf das ihr euch einigt, um ab sofort auf all euren Veröffentlichungen (Newsletter, Flyer, Schwarzes Brett, Homepage) verwendet. Sofort weiß jeder Schüler an eurer Schule, dass es von euch ist und jede interessierte Schülerin wird auch lesen, was ihr zu sagen habt.
Gut geplant ist halb gewonnen
... auch für die Öffentlichkeitsarbeit gelten die gleichen Regeln wie für jedes andere Projekt. -siehe dazu Projektmanagement
Ansprechbar sein
Ihr wollt Ansprechpartner sein? Dann müsst ihr auch möglichst einfach ansprechbar sein und euren Kontakt überall verbreiten! Dabei ist es günstig, personenunabhängige Kontaktmöglichkeiten zu schaffen. Statt uwe@sv.de also lieber kontakt@sv.de einrichten und sie im nächsten Jahr an das neue Team übergeben. -siehe dazu Wissensmanagement Neben der bereits erwähnten Mailadresse könnt ihr auch auf die herkömmliche Post bauen und einen SV-Briefkasten an einem zentralen Ort in der Schule aufhängen. Für Post, die für euch an eure Schule geschickt wird, solltet ihr ein Postfach beispielsweise in eurem Schulsekretariat haben.
Sprechstunden:
Es ist sehr viel einfacher, jemanden zu treffen, wenn er sich zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort aufhält. Nutzt doch eine Pause pro Woche für eine „SV-Sprechstunde".
... los! ... Digital ist besser
... oder zumindest kostengünstig, vielseitig und nahezu unbegrenzt an Möglichkeiten, zu kommunizieren.
Aber: Eine schicke webbasierte SV-Community ersetzt keine „nichtvirtuelle" Öffentlichkeitsarbeit an der Schule – denn nicht jede Schülerin hat den gleichen uneingeschränkten Zugang zu diese Kommunikationswegen und gerade in inhaltlichen Diskussionen ist „echte" Verständigung unersetzbar. In diesem Sinne ist es auch sinnvoll, neben dem Mail-Newsletter eine Printversion zu erstellen und beispielsweise in jedem Klassenzimmer ein Exemplar auszuhängen.
An der Schule informieren
Jede Schule ist anders! Daher können die folgenden Beispiele nur Anregungen sein oder Altbewährtes, das fast an jeder Schule funktioniert. Am besten stellt ihr euch die Frage: Wodurch erhalten wir am meisten Aufmerksamkeit an unserer Schule? Lasst eurer Phantasie freien Lauf, meist sind ungewöhnliche, kreative Aktionen auch die öffentlichkeitswirksamsten.
Erstkontakt
Die wichtigste Phase sind die ersten Wochen des Schuljahres: In der SV gibt es neue Gesichter, die Klassensprecherinnen werden neu gewählt und viele neue Schüler an der Schule. Nutzt deshalb gerade die ersten Wochen, um euch vorzustellen, z.B. auf der ersten Schulversammlung des Jahres, besucht die Klassen oder macht eine Durchsage über die Sprechanlage.
Infostand
Das Prinzip ist sehr einfach: Ein Infostand während den Schulpausen oder beim Schulfest, an dem ihr über die Arbeit der SV berichtet und Interesse weckt. Die Kunst des guten Infostand ist es aber, mit ihm auch wirklich Schüler „anzulocken". Vielleicht ist das ein provokatives Banner, vielleicht ein bisschen nette Musik, eine Umfrage...?
Schwarzes Brett
Als wirksames Informationsmittel hat sich die „Pinnwand" oder das „Schwarze Brett" an einem zentralen Ort in der Schule erwiesen. Dort könnt ihr die nächste SV-Sitzung ankündigen, Protokolle aushängen, Termine bekannt machen, die SV vorstellen... Sollte es an eurer Schule eine solche Einrichtung noch nicht geben, solltet ihr dringend in Verhandlungen mit dem Schulleiter treten und euch eine zulegen.
Zusammenarbeit mit eurer Schülerzeitung
Besonders wenn es darum geht, Informationen unter die Schülerschaft zu bringen, lohnt sich die Zusammenarbeit mit eurer Schülerzeitung sehr. Denkbar sind SV-Seiten oder Artikel zu schulpolitischen Themen, genauso wie Ankündigungen oder Berichte von euren Veranstaltungen. Die Schülerzeitung kann für euch, genauso wie für jede andere Schülerin, Sprachrohr sein, kritischer Beobachter und Raum für kontroverse Diskussion bieten. An vielen Schulen arbeiten SVler und Redakteurinnen der Schülerzeitung eng zusammen und helfen sich gegenseitig. Trefft euch doch einfach mal!
Kleiner Exkurs in die Presse- und Kontaktarbeit
Neben der Öffentlichkeitsarbeit an der Schule braucht ihr, gerade wenn ihr Veranstaltungen macht, die sich auch an Publikum außerhalb der Schule richten, euch für eure Anliegen auch außerhalb der Schule Gehör verschaffen wollt oder einen Unterstützerkreis aufbauen wollt, Kontakt- und Pressearbeit für das schulische Umfeld. Dafür ein kleiner 3-Schritte-Plan: