Deutscher Gewerkschaftsbund

Moderation

Brainstorming

Bei einem „Brainstorming" macht man genau das, was in dem Wort drin steckt:

Man lässt sein Gehirn einfach losstürmen und zu einer bestimmten Frage oder einem Themenkomplex losschießen. Jeder kann Stichpunkte und Gedanken beisteuern, die sofort für alle sichtbar aufgeschrieben werden.

Wichtig: Alles ist erlaubt, auch Rumspinnereien. Das bringt auf noch mehr kreative Ideen. Es gibt keine Redeliste, sondern man ruft sofort alles heraus, was einem einfällt. Es wird auch während des Brainstormings noch nicht diskutiert, sondern erst mal nur gesammelt. Am Ende schaut man sich das Ergebnis des Gedankensturms noch mal in Ruhe an und überlegt, welche Ideen daraus entwickelt bzw. weiterentwickelt werden können.

Kartenabfrage

Bei einer Kartenabfrage werden eine oder mehrere möglichst spezifische Fragestellungen formuliert (z.B.: „Was sollte unser SV-Vorstand dieses Jahr auf jeden Fall machen?", „Was sind die Pro- und Contra-Argumente für die Stundenplanänderung?").

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dann die Möglichkeit, nach vorher vorgegebenen Regeln (verschiedenfarbige Karten zu verschiedenen Fragen, Anzahl der Karten pro Frage etc.) ihre Ideen, Meinungen und Vorschläge auf Karten zu schreiben, die dann für alle sichtbar aufgehängt werden. Das führt dazu, dass alle Argumente und Einfälle allen ständig präsent sind und nicht im Laufe einer Diskussion verloren gehen oder gar nicht ausgesprochen werden. Um das Ganze so einfach wie möglich zu halten und mit den beschriebenen Karten gut weiter arbeiten zu können, empfiehlt es sich, die folgenden Regeln zu beachten:

  • Nur ein Thema / Vorschlag / These pro Karte
  • Max. 3 Zeilen oder max. 10 Wörter pro Karte
  • Deutlich und mit dicken Filzstiften (am besten mit eckiger Spitze) schreiben
  • Rückfragen sofort klären (alle müssen wissen, was gemeint ist)

Auch doppelte Karten sollten aufgehängt werden, dann wird schon jetzt deutlich, wo besonderer Diskussions- oder Handlungsbedarf besteht. Neue Einfälle im Laufe einer Diskussion sollten ebenfalls auf Karten geschrieben und mit dazu gehängt werden, damit auch diese nicht wieder verloren gehen und alles für alle transparent bleibt.

Clustern

Wenn ihr all eure Ideen und Argumente zu einer bestimmten Frage durch eine Kartenabfrage gesammelt habt, lohnt es sich, sie gut übersichtlich anzuordnen (zu sortieren). Ähnliche Vorschläge hängt man näher zueinander, gegensätzliche weiter voneinander weg. Das nennt man „Clustern". Man hängt zum Beispiel alle Pro-Argumente untereinander in eine Spalte und beschriftet diese entsprechend, alle Contra-Argumente in eine andere Spalte und alle offenen Fragen in eine dritte.

Wichtig hierbei: Wer eine Karte geschrieben hat, weiß am besten, was er oder sie damit gemeint hat und entscheidet, wo sie hingehört.

Wenn ihr damit fertig seid, dann habt ihr euch einen umfassenden Überblick über alle Ideen und Gedanken in eurer Gruppe gemacht und könnt entsprechend weiterarbeiten.

Punkten

Meist muss bei einer Kartenabfrage am Ende noch eine Gewichtung vorgenommen werden (z.B.: „Welche Projektvorschläge können wir dieses Jahr wirklich realisieren?", „Welche Argumente sind die zentralen, die wir der Lehrerkonferenz vorstellen wollen?"). Bevor man lange diskutiert und jede Karte einzeln abstimmen muss, lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob nicht das „Punkten" an dieser Stelle die richtige Methode ist.

Beim „Punkten" wird eine vorher festgelegte Zahl von Klebepunkten an jeden Teilnehmer ausgegeben und jeder kann aufstehen und seine Punkte an die für ihn wichtigsten Karten kleben und damit seine Gewichtung ausdrücken. Meist kristallisiert sich dann heraus, welches die Projektideen und Fragestellungen sind, an denen weiter gearbeitet werden muss.

Diskussionsformen

Häufig ist es sinnvoll, insbesondere in großen Gruppen und bei öffentlichen Veranstaltungen, starre Diskussionsformen (Diskussion nach Redeliste, Podiumsdiskussion) aufzubrechen und andere, dynamischere Wege der Kommunikation auszuprobieren.

Fishbowl

Bei Fishbowl-Diskussionen werden zwei Stuhlkreise aufgebaut. Ein innerer mit 5 bis 7 Plätzen und ein äußerer für die übrigen Teilnehmer und Zuschauer. Im inneren Kreis sitzen diejenigen, die die Diskussion anstoßen und ins Rollen bringen, vielleicht auch eingeladene Experten oder Gäste (SV-Vorstand, Schulleitung, Referenten, Elternvertreterin…). Sobald die Diskussion eröffnet und angelaufen ist, hat jeder aus dem äußeren Kreis die Möglichkeit, jemanden aus dem inneren Kreis "abzuschlagen", seinen Platz einzunehmen und im inneren Kreis mitzudiskutieren. Natürlich darf der "Abgeschlagene" noch ausreden, bevor er seinen Platz räumen muss. Wichtig bei dieser Methode sind die folgenden Regeln:

  • Die Methode sollte anfangs für alle verständlich erläutert werden
  • Gäste und Referenten sollten im Vorfeld Bescheid wissen, was sie erwartet
  • Im äußeren Kreis wird nicht diskutiert
  • Auch bei dieser Form des Diskutierens sollte es einen Moderator geben, der im Zweifelsfall für Ruhe sorgt, die Diskussion eröffnet und auch zu ihrem Ende führt

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