Deutscher Gewerkschaftsbund

Der DGB-Jugend-Preis für gute JAV-Arbeit 2021 im ÖD

Ein Novum bei der Verleihung des Deutschen Personalräte-Preises 2021: Der Sonderpreis der DGB-Jugend für gute JAV-Arbeit im öffentlichen Dienst wird dieses Jahr zweimal vergeben. Die glücklichen Gewinner-Gremien: Die GJAV der Stadt Nürnberg für ihr Projekt zur unbefristeten Übernahme und die GJAV der AOK Baden-Württemberg für ihr Modell der Fahrtkostenerstattung.

JAV-Preis der DGB-Jugend Gruppe

© Simone M. Neumann

So sehen Sieger_innen aus! Die JAV-Teams der Stadt Nürnberg um Michael Ramsbeck (v. l. kniend) und der AOK Nürnberg um Tobias Abel (o., 2. von rechts) mit DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker (l.) und dem Vorsitzenden der ver.di Jugend, Kai Reinartz (r.).

Dieses Jahr gab es den Doppelsieg: Beim Deutschen Personalräte-Preis, der am 3. November 2021 in Berlin anlässlich des Schöneberger Forums, dem Jahrestreffen der Mitarbeiter_innen im öffentlichen Dienst, im Hotel Berlin vergeben wurde, konnten gleich zwei Jugendgremien den Sonderpreis der DGB-Jugend abräumen.

Die Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung (GJAV) der Stadt Nürnberg wurde für ihr Projekt zur unbefristeten Übernahme aller Auszubildenden nach bestandener Prüfung ausgezeichnet. In einer Beschlussvorlage hatte die GJAV zusammen mit dem Gesamtpersonalrat die Stadt Nürnberg aufgefordert, alle Auszubildenden bei entsprechender Eignung zu übernehmen. Flankiert wurde der Prozess mit vielen Gesprächen mit Politiker_innen und Aktionen.

Beim Personal- und Organisationsausschuss im Mai 2021 wurde dann einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung der Stadt Nürnberg ab dem Ausbildungsbeginn 2023 allen Auszubildenden die unbefristete Übernahme bei bestandener Prüfung und persönlicher Eignung garantiert.

"Wir hatten einen langen Atem", sagte Michael Ramsbeck von der GJAV. "Wir haben uns darauf besonnen, wessen Interessen wir vertreten. Derjenigen, die uns gewählt haben." Die Ausschreibung für den Preis sei zum perfekten Zeitpunkt gekommen.

Der Tipp für die Bewerbung kam vom Gesamtpersonalratsvorsitzenden Fabian Körber. Kurios: Der hat den DGB-Jugend-Preis auch schon mal gewonnen, und zwar im Jahr 2012, als damaliger GJAV-Vorsitzender.

DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker würdigte den Einsatz der GJAV. "Die Übernahme ist eine große Herausforderung. Und eine Kernforderung der Gewerkschaftsjugend."

Die GJAV der AOK Baden-Württemberg erhielt den Preis für ihr Modell der Fahrtkostenerstattung, das per Gesetz funktioniert: Weil die Fahrtkosten für Auszubildende in den Tarifverhandlungen keine Rolle spielten, wandten sich die Jugendvertreter_innen an die Parteien und hatten Erfolg.

Auf ihren Druck und ihr Engagement hin wurde das Landesreisekostengesetz Baden-Württemberg geändert. Ab 2022 haben Auszubildende und dual Studierende Anspruch auf 100 Prozent Fahrtkostenrückerstattung.

"Auszubildende sind nicht weniger wert! Wir wollten eine Gleichbehandlung erwirken – hierfür verändern wir auch Landesgesetze", sagte der GJAV-Vorsitzende Tobias Abel.

Der ver.di-Jugend-Vorsitzende Kai Reinartz betonte in seiner Laudatio, wie Engagement wirken kann: "Ihr habt Vollgas gegeben. Ihr habt es geschafft, den ersten Schritt für ganz viele Betriebe zu machen."

Auch dieses Projekt dürfte Signalwirkung haben. In allen Bundesländern engagiert sich die Gewerkschaftsjugend für Fahrtkostenregelungen von Auszubildenden.

Die DGB-Jugend sagt: Herzlichen Glückwunsch!

Impressionen von der Preisverleihung