Zum 16. Mal wurden die Preise des gewerkschaftlichen "Gelbe Hand"-Wettbewerbs verliehen.
© Gelbe Hand
Gruppenbild mit »Gelber Hand«: Gewinner*innen und Gäste bei der Preisverleihung in Würzburg.
Haltung zeigen
Der gewerkschaftliche Verein Mach' meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Rassismus e.V. hat zum 16. Mal Preise im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs "Die Gelbe Hand" verliehen – dieses Jahr in der Residenz Würzburg.
"Das demokratische Miteinander in unserer sich rasant verändernden Gesellschaft ist nicht einfach. Es braucht die Anstrengung von uns allen. Die jungen Menschen, die wir heute auszeichnen, zeigen uns, wie diese Haltung im alltäglichen Leben umgesetzt wird. Sie sind alle unsere Vorbilder", sagte der Vorsitzende des Kumpelvereins, Dietmar Schäfers, anlässlich der Preisverleihung.
Die Gewinner*innen
Mit dem ersten Preis wurde die IGBCE-Jugend München für das Projekt "'Music supports people'– Musik gegen Rassismus und Vorurteile!" ausgezeichnet. Es besteht aus sieben Instagram-Stories. Unterschiedliche Musikgenres und Künstler*innen, die das Thema Rassismus in ihren Liedern verarbeiten, werden darin vorgestellt. "Wir dürfen nicht müde werden, gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung anzukämpfen. Gute Musik kann uns dabei unterstützen und Kraft geben", sagen die Gewerkschaftsjugendlichen.
Mit dem zweiten Preis wurden die Auszubildenden der Salzgitter Flachstahl GmbH für das Projekt "Frauen in Konzentrationslagern" ausgezeichnet. Sie hatten die Geschichte der Stadt im Nationalsozialismus erforscht.
Den dritten Preis gewann Betül Nisa Üstün, im ersten Ausbildungsjahr zur Chemielaborantin bei der Merck KGaA in Darmstadt, für ihre Kurzgeschichte "Verschleiertes Bild", die die Wahrnehmung von Musliminnen in Deutschland thematisiert.
Mit dem Sonderpreis Bayern wurden die Auszubildenden der DB Fernverkehr AG in Nürnberg für ihren Film "Ausgrenzung findet bei uns keinen Platz" über ihre Begegnungen mit ukrainischen Geflüchteten ausgezeichnet. Die Sonderauszeichnung der DGB-Jugend Bayern erhielt die ver.di Jugend Oberpfalz als Teil des "Bündnis gegen das Vergessen" für das Projekt "In Gedenken an Klaus-Peter Beer – Neonazistische Gewalt und antifaschistisches Erinnern in Amberg" (siehe Soli aktuell 12/2022, Rubrik "Aktivposten").
Der Sonderpreis der DGB-Jugend NRW ging an die Schüler*innen des Berufsbildungszentrums Dormagen für das Projekt "Mit Hip-Hop die Stimme gegen Rassismus erheben" & "Ein Statement gegen Antisemitismus setzen".
Gelebte Demokratie
"Wo sich Menschen gegen Rassismus engagieren, haben es die Rassisten schwer – dort wird Demokratie gelebt", betonte der IG BAU-Vorsitzende Robert Feiger. "Deshalb: Euer Engagement ist wertvoll und hat unseren Applaus verdient. Ich bin beeindruckt, welche Kreativität und vor allem wie viel Hingabe in den Wettbewerbsbeiträgen steckt."
Die Schirmherrschaft über den "Gelbe Hand"-Wettbewerb hatte Feiger gemeinsam mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder übernommen.
Der bayrische Innenstaatsekretär Sandro Kirchner sagte, Rassismus und Diskriminierung hätten "in unserer Gesellschaft keinen Millimeter Platz". Für diese unveräußerlichen Werte stehe vorbildlich die "Gelbe Hand".
(Aus der Soli aktuell 6/2023, Autorin: Soli aktuell)
Weitere Infos zu den Preisträger*innen und zum Wettbewerb auf www.gelbehand.de
Der "Gelbe Hand"-Preis
Jedes Jahr ruft der gewerkschaftliche "Gelbe Hand"-Verein junge Beschäftigte auf, sich an seinem Wettbewerb zu beteiligen und ein kreatives Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung und für ein solidarisches Miteinander zu setzen. Ob Video, Aktion oder Ausstellung – wie der Beitrag gestaltet ist, bleibt der Phantasie der Teilnehmer*innen überlassen. Bewertet werden die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema, Originalität und Kreativität in der Umsetzung sowie Wirkung und Nachhaltigkeit.Zu gewinnen gibt es 1.000 Euro für den ersten Preis, 500 Euro für den zweiten und 300 Euro für den dritten Preis, es werden zudem Sonderpreise zu je 500 Euro vergeben. Auch im nächsten Jahr werden die Preise verliehen.