TVStud: Die Konferenz der studentischen Beschäftigten findet vom 24. bis zum 26. Februar 2023 an der Universität Göttingen statt.
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Auf nach Göttingen – zur TVStud-Konferenz am 24. Februar 2023! Weitere Infos gibt es auf https://tvstud.de
An deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeiten über 300.000 Studierende auf Basis von Mini- und Midijob-Verträgen neben ihrem Studium als studentische/wissenschaftliche Hilfskräfte/Assistent*innen und Tutor*innen (kurz: studentische Beschäftigte). "Der Staat ist damit der größte Arbeitgeber für Studierende", heißt es im Aufruf der gewerkschaftlichen TV-Stud-Initiative für die Konferenz zur "Vorbereitung einer bundesweiten Streikbewegung Studentischer Beschäftigter 2023". Sie findet vom 24. bis zum 26.Februar 2023 in den Räumen der Universität Göttingen statt.
Was die Studierenden nervt: Seit mehr als drei Jahrzehnten drücken sich die Landesregierungen – mit Ausnahme derjenigen in Berlin – darum, studentische Beschäftigte wie alle anderen Hochschulbeschäftigten auch nach Tarifvertrag zu beschäftigen. Daneben existieren weitere beschäftigungspolitische und arbeitsrechtliche Missstände: Studentische Beschäftigte arbeiten mit Vertragslaufzeiten von durchschnittlich gerade einmal knapp sechs Monaten, rund 40 Prozent der Beschäftigten arbeiten mindestens zum dritten Mal auf ein und derselben Stelle in Folge!
Zudem sind sie von der gesetzlichen Mitbestimmung ausgenommen, sie können daher auch keinen Personalrat bilden. Studentische Beschäftigte arbeiten so vielerorts in einer demokratiefreien Zone, was zu einer umfangreichen Nichteinhaltung von Arbeitnehmerrechten führt.
Nachdem sich die studentischen Beschäftigten in Berlin 2018 in einem beeindruckenden Arbeitskampf mit über 40 Streiktagen einen neuen und besseren Tarifvertrag ("TVStud III") erkämpfen konnten, machten sich in zahlreichen weiteren Städten Studierende auf den Weg, um es ihnen gleich zu tun. Zahlreich traten sie in die Gewerkschaften ver.di und GEW ein und organisierten sich in lokalen Initiativen. Mittlerweile sind in über 30 Städten TVStud-Initiativen entstanden – Tendenz steigend. Für Datenmaterial ist auch gesorgt: Bundesweit wurden über 15.000 studentische Beschäftigte zu ihren Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen befragt.
2023 stehen Gespräche mit den Arbeitgebern an. Das Ziel: den Weg für Regelungen im Zuge der Tarifrunde der Länder ebnen, die am 1.Oktober 2023 startet.
"Geschenkt wird uns dabei nichts", heißt es bei TVStud. Im Rahmen der Konferenz wird das bisherige Wissen geteilt bzw. bundesweiter Protest und Streik vorbereitet, um die Verhandlungen mit dem nötigen Druck von der Straße zu begleiten.
(Aus der Soli aktuell 2/2023, Autorin: Soli aktuell)