Die DGB-Jugend Berlin-Brandenburg geht auf Gedenkstättenfahrt nach Terezín.
Etwa 15.000 Juden und Jüdinnen wurden zwischen 1942 und 1945 aus Berlin zunächst in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Die zwischen Dresden und Prag gelegene Festung war bereits seit Dezember 1914 Zwischenstation für Juden und Jüdinnen aus Böhmen und Mähren auf dem Weg in die Vernichtungslager. Tausende starben an Hunger und Krankheiten in der völlig überfüllten Stadt. Insgesamt wurden 141.000 Menschen nach Theresienstadt verschleppt, von denen lediglich 23.000 die Shoah überlebten.
Auf der gemeinsamen Gedenkstättenfahrt der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg und des Fördervereins für Jugendarbeit in Brandenburg e.V. werden die Spuren der aus Berlin-Brandenburg und anderen Orten nach Theresienstadt Deportierten nachverfolgt. Auf dem Programm stehen geführte Rundgänge, Ausstellungsbesuche und Workshops. Insbesondere wird es um das Schicksal der Beschäftigten der Blindenwerkstatt Otto Weidt sowie der Zwangs arbeiter*innen eines Außenkommandos des Ghettos gehen, das noch kurz vor Kriegs ende in Ost-Brandenburg eingerichtet wurde. Außerdem werden die Besucher*innen Überlebende des Holocaust von Theresienstadt treffen.
Einen Tag wird die Gruppe zudem in Prag verbringen, um dort mehr über die Geschichte des Judentums im damaligen Böhmen und Mähren vor der deutschen Besetzung zu lernen. Darüber hinaus bietet die Gedenkstättenfahrt die Möglichkeit, sich mit der deutschen Besatzungsherrschaft sowie dem Widerstand dagegen auseinanderzusetzen. Es wird darüber hinaus auch Zeit zu selbstständigen Erkundungen, vertiefender Beschäftigung und zur Verarbeitung geben.
Für alle Berliner*innen und Brandenburger*innen bis 26 Jahre ist die Teilnahme kostenfrei; alle anderen zahlen einen Unkostenbeitrag von 50 Euro.
12. bis 17. September 2022. Infos: https://bb-jugend.dgb.de/-/Hy6
(Aus der Soli aktuell 8/2022, Autorin: Soli aktuell)