Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen gehen mit großem Programm an den Start.
© Ruhrfestspiele
Die gewerkschaftlichen Ruhrfestspiele sagen an.
Aktuelles Programm…
Es ist unruhig in der Welt: Seit einem Jahr herrscht Krieg in Europa. Im Iran und in Afghanistan gehen mutige Frauen für ihre Rechte und Freiheiten auf die Straße und riskieren dabei alles. Und auch hierzulande wächst der gesellschaftliche Druck. "Kunst kann die Herausforderungen der Welt alleine nicht lösen, kann aber Teil einer Lösung sein – kann Ungesehenes sichtbar, Leises hörbar, Unverständliches spürbar machen, kann respektvoll und solidarisch sein", sagt Theatermacher Olaf Kröck.
Seit der Festivalspielzeit 2019 ist er Intendant der Ruhrfestspiele. Zusammen mit seinem Team konzipiert er die gewerkschaftlichen Ruhrfestspiele als einen offenen Ort der Begegnung.
…mit Jugendaspekt
Unter dem Motto "Rage und Respekt" finden sie vom 1.Mai bis zum 11.Juni in Recklinghausen statt. Es ist bereits die 77. Spielzeit. Das Theaterfestival versteht sich als junges, internationales, politisch motiviertes und genreübergreifendes Event, das Kultur für alle bieten und Zugangsschwellen weiter abbauen will. Internationale Schauspiel- und Tanzproduktionen, deutschsprachige Inszenierungen, Literatur, Zirkus sowie Kinder- und Jugendtheater stehen auf dem Programm. Bildende Kunst sowie Diskursformate beleuchten relevante politische Fragen.
Dazu gehören auch die "Jungen Ruhrfestspiele": Hier gibt es spannende, anrührende, abenteuerliche, humorvolle, denkanstiftende Produktionen renommierter Theater und Gruppen für junges Publikum.
So hat es angefangen
Die Ruhrfestspiele sind eines der ältesten, größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas. Als im kalten Nachkriegswinter 1946/47 die Hamburger Theater von der Schließung bedroht waren, weil ihnen die Heizmittel fehlten, fuhren der Verwaltungsdirektor der Hamburger Theater, Otto Burrmeister, und der Betriebsratsvorsitzende der Hamburgischen Staatsoper, Karl Rosengart, ins Ruhrgebiet: Auf der Zeche König Ludwig 4/5 in Recklinghausen, wo die Schornsteine qualmten, baten sie die Bergleute um Kohle. Und die Kumpel luden die LKW voll und sorgten so für warme Theater in Hamburg.1947 veranstalteten die Theaterleute dann Dankgastspiele für die Bergmänner. Gespielt wurden Stücke von Tschechow, Tolstoi, von Horváth und Donizetti sowie "Figaros Hochzeit" von Mozart.
Der DGB und die Stadt Recklinghausen gründeten zu gleichen Teilen die "Gesellschaft zur Durchführung der Ruhr-Festspiele mbH". Seitdem schauen die Festspiele von Recklinghausen aus auf das kulturelle und politische Weltgeschehen.
Infos und Karten: www.ruhrfestspiele.de
(Aus der Soli aktuell 5/2023, Autorin: Soli aktuell)