DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker kommentiert die Ergebnisse des diesjährigen Ausbildungsreports.
DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker bei der Präsentation des DGB-Ausbildungsreports 2022 am 31. August 2022 in Berlin. Infos und Material zum Ausbildungsreport findet ihr hier.
Wie geht es Azubis in ihrer Ausbildung in Deutschland? Das haben wir euch gefragt. Über 14.000 junge Menschen haben sich am diesjährigen Ausbildungsreport der DGB-Jugend beteiligt. Und er liefert konkrete Ergebnisse:
Da muss etwas getan werden! Wer Fachkräfte will, muss auch gut ausbilden. Gerade in Branchen, die für einen rauen Umgangston und für Mängel in der Ausbildung bekannt sind, haben es die Arbeitgeber selbst in der Hand, neue Auszubildende zu finden. Wenn die Ausbildungsqualität schlecht ist und die Perspektive fehlt, spricht sich das unter den jungen Menschen eben herum. Und wer seine Ausbildung erfolgreich absolviert, muss auch übernommen werden: im ausgebildeten Beruf, wohnortnah, Vollzeit und unbefristet.
Das zeigt: Die Jugendberufsagenturen müssen mit ihrer Arbeit sichtbarer und noch enger als bisher mit den Schulen zusammenarbeiten. Zudem muss die schulische Berufsorientierung in allen Schulformen gestärkt werden. Niemand darf verloren gehen!
Was nicht vergessen werden darf: Über 220.000 Jugendliche stecken jedes Jahr in Übergangsmaßnahmen zwischen Schule und Ausbildung fest. Dazu kommen über 2,3 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren, die keinen Berufsabschluss haben.
Unsere Anforderung ist klar: Die Arbeitgeber müssen mehr und besser ausbilden. Dazu braucht es eine gesetzliche Ausbildungsgarantie, die umlagefinanziert ist. Und es muss auch ein für alle Mal klar sein: Geltende Gesetze müssen eingehalten werden.
(Aus der Soli aktuell 11/2022, Autor: Kristof Becker)