Problem in der Ausbildung wegen psychischer Krankheit
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin im 2. Lehrjahr als medizinische Fachangestellet tätig und möchte meine Situation schildern.
Im 1. Lehrjahr war ich in einer Arztpraxis wo ich unter Druck gesetzt wurde und zum Teil gemobbt und fertig gemacht wurde, sodass ich mich sehr oft und lange Krank schreiben gelassen habe, da ich es nicht mehr ertragen konnte hinzugehen. Auch haben die mir Deuck gemacht , dass ich so lange und oft krank war sodass ich überhaupt Angst hatte wieder dahin zu gehen. Deswegen habe ich während der Zeit einen neuen Betrieb gesucht und habe einen gefunden und somit ein Aufhebungsvertrag abgeschlossen. Da aber der neue Betriwb erst nach 3 Monaten mich annehmen konnten musste ich noch die 3 Monate im alten Betrieb arbeiten und dann kam die Zeit wo ich psychisch an meine Grenze war und somit in der Psychiatrie stationär für 3 Monate lag und ich mich selbstständig entlassen habe. Mittlerweile bin ich seit 1 Monat entlassen und obwohl ich im neuem Betrieb bin merke ich trz das meine psychische Krankheit mich sehr stark belastet und ich jeden Tag nur am weinen bin obwohl eigentlich mein neuer Betriwb gut ist. Ich überlege mir einen Reha Aufenthalt zu machen, jedoch werden weiterhin wirklich viele Fehltage angerechneg. Da ich auch wirklich bis jetzt sehr sehr viele Fehltage habe wollte ich fragen ob es weiterhin Sinn macht die Ausbildung zu machen und ich sie abschließen kann oder ich abbrechen soll weil ich psychisch instabil bin und schon so viele Fehltage habe, sodass es sich nicht lohnt. Ich bin am verzweifeln und verwirrt in meinem Leben, ob ich je eine Ausbildung schaffen werde.
Ich bedanke mich im Voraus für eine Antwort.
Ar.ra:
04.10.2022
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RE: Problem in der Ausbildung wegen psychischer Krankheit
Hallo lieber Azubi,
schön, dass du dich an Dr. Azubi wendest.
Eine "Ausbildungspause" oder Unterbrechung gibt es im wörtlichen Sinne zwar nicht, aber du kannst dich selbstverständlich krankschreiben lassen und so erst einmal aussetzen, denn wenn du krankgeschrieben bist, bist du krankgeschrieben. Daher hast du dich vollkommen korrekt verhalten, indem du dich erst einmal um deine Gesundheit kümmerst.
Wenn dein Arzt dich länger krankschreiben würde, damit du z. B. eine Therapie oder so machen könntest, hast du zunächst einmal Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (§ 3 Entgeltfortzahlungsgesetz). Erst wenn du länger als 6 Wochen krank bist, bekommst du Krankengeld von deiner Krankenkasse.
Worauf du dich zudem gefasst machen solltest, wenn du sehr lange krankgeschrieben bist, ist, dass dein Arbeitgeber den medizinischen Dienst der Krankenkasse einschalten kann. Der überprüft dann die Diagnose deines Arztes. Das ist aber keine Schikane oder Druckausübung, sondern ganz normale Routine. Zudem unterliegt der Arzt der Krankenkasse natürlich auch der ärztlichen Schweigepflicht und darf deinem Arbeitgeber nur mitteilen, ob du arbeitsfähig bist oder nicht.
Bitte wende dich an deine Gewerkschaft und lass dich dort beraten. Dann bist du in guten Händen falls wirklich etwas passiert:
Wenn du weitere Unterstützung oder Rückendeckung brauchst, kannst du dich auch jederzeit an deine örtliche Gewerkschaft wenden. Hier ist ein Kontakt für dich:
Verdi Sitz des Landesbezirks Bayern
Neumarkter Str. 22
81673 München
Tel.: 089/59977-0
Fax: 089/59977-488
E-Mail: LBZ.Bayern@verdi.de
Da kannst du einfach anrufen, nach einem_einer Jugendsekretär_in fragen und auch ruhig sagen, dass du von Dr. Azubi kommst...
Dies war ein Service deiner Gewerkschaft!
Liebe Grüße
Dr. Azubi
P. S. Bitte empfiehl unseren Service weiter!
Dr. Azubi: 06.10.2022